(GRS-728) Wissenschaftlich-technische Untersuchungen zur nuklearen Sicherheit im Ausland / Modelle und Analysen für Anlagen russischen Designs und Wissensnetze

S. Arndt, A. Aures, I. Bakalov, S. Beck, J. Bousquet, F. Dierschow, R. Henry, T. Hollands, A. Kerner, R. Kilger, C. Köllein, T. Lötsch, T.-K. Rollar, J. Sievers, H. Wolff, J. Zert

Eine Kernaufgabe der GRS ist es, die nukleare Sicherheit in Mittel- und Osteuropa zu verfolgen, zu bewerten sowie ggf. aufzuzeigen, welche Sicherheitsverbesserungen an kerntechnischen Anlagen notwendig sind. Hierzu ist die Aufrechterhaltung des Sachverstandes und die technologische Fähigkeit zur Durchführung sicherheitstechnischer Bewertungen auf der Basis moderner Analyseverfahren und -werkzeuge notwendig. Die in diesem BMUV-Eigenforschungsvorhaben (4720R01520) mit einer Laufzeit vom 01.07.2020 bis 30.09.2023 durchgeführten Arbeiten dienten dazu, diese Fähigkeiten, die in der GRS auf fast 30 Jahren Erfahrungen speziell zu Anlagen russischen Typs in Mittel- und Osteuropa basieren, zu erhalten und auszubauen.

Die Arbeiten wurden dabei in verschiedene Forschungsaufgaben mit dem übergeordneten Ziel definiert, aktuelle Methoden, Anlagenmodelle und Programme zur Bewertung der Sicherheit von Kernkraftwerken vom Typ WWER-1000/1200 einzusetzen und weiterzuentwickeln. Mit der Anpassung und Verifizierung/Validierung von Simulationsprogrammen sowie der Realisierung von Pilotanwendungen für russische Reaktordesigns wird auch ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung der Programme und Analysetools der GRS geleistet und ein vertieftes Verständnis zum Anlagenverhalten für die betrachteten Anlagen entwickelt. Ferner leisten die Forschungsarbeiten zur Weiterentwicklung und Optimierung von Wissensnetzen und Informationsplattformen einen wichtigen Beitrag zum Wissensmanagement zur nuklearen Sicherheit sowohl in der GRS als auch im internationalen Maßstab bei der Mitarbeit an Projekten der IAEO.

Die Arbeiten waren ursprünglich in enger Kooperation mit internationalen Partnern projektiert. Dies ist notwendig, um die für die wissenschaftlichen Arbeiten erforderlichen Informationen zu erlangen und aufbauend die Kompetenz der GRS-Experten zu erhalten und zu erweitern. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Kriegs Russlands auf die Ukraine hat allerdings maßgeblich diese internationale Zusammenarbeit beeinflusst. Es wurde notwendig, mehrfach das Arbeitsprogramm anzupassen. Dabei wurden Terminverschiebungen berücksichtigt, alternative Datenakquise ermöglicht, der Arbeitsplan wegen ausgefallener Vorort-Arbeitstreffen angepasst und alternative fachliche Lösungsvorschläge, die in Folge der Änderungen der Unterbeauftragungen notwendig waren, erarbeitet. Insgesamt wird festgehalten, dass durch die mehrfachen Projekt- Anpassungen die Ziele des Vorhabens erreicht werden konnten. Dies konnte insbesondere dadurch ermöglicht werden, dass die GRS mehr Arbeitsschritte als ursprünglich geplant, durchgeführt hat, die auf einen teils stärker generischen Ansatz basierten.