Nachzerfallswärmeleistung

Wird die Kernspaltungsreaktion in einem Reaktordruckbehälter beendet, findet weiterhin radioaktiver Zerfall der sogenannten Spaltprodukte statt, wobei Energie in Form von Wärme freigesetzt wird. Diese nachträglich noch freigesetzte Energie wird als Nachzerfallswärmeleistung bezeichnet.

Nach dem Abschalten größerer Reaktoren, wie den zur Stromerzeugung genutzten Leistungsreaktoren, wird sie noch in einer solchen Größenordnung freigesetzt, dass sie über spezielle Kühlsysteme abgeführt werden muss: So beträgt die Nachzerfallswärmeleistung in den ersten Sekunden nach dem Abschalten noch etwa 5 % der Leistung vor dem Abschalten (was beim deutschen Durchschnitts-KKW noch mehr als 400 MW sind), fällt danach aber sehr schnell ab. Nach drei Jahren Abklingzeit beträgt die Nachzerfallswärmeleistung in den Brennelementen noch etwa 1 kW je Brennelement eines Druckwasserreaktors.