Kernenergie in Spanien
• Bis 2035 will Spanien aus der Kernenergie aussteigen; der erste Reaktor soll 2027 abgeschaltet werden.
• Sämtliche Forschungsreaktoren sind vollständig zurückgebaut.
Status quo der Stromerzeugung
In Spanien wurden 2022 rund 291 Terawattstunden (TWh) Strom produziert; etwa 20 Prozent davon stammten aus kerntechnischer Produktion. Verantwortlich hierfür zeichnen sieben Reaktoren (sechs Druckwasserreaktoren und ein Siedewasserreaktor) an den Standorten Almaraz, Asco, Cofrentes und Vandellos.
Hauptstromlieferanten in 2022 waren Erdgas und Windenergie mit rund 30 beziehungsweise 22 Prozent. Die iberische Halbinsel ist zudem nur rudimentär ins europäische Verbundnetz ENTSO-E eingebunden: Drei Hochspannungsleitungen verbinden Spanien mit Frankreich. Eine autarke Stromversorgung ist daher ein wichtiges politisches Anliegen. 2022 wurden netto knapp 20 TWh exportiert.
[Wir nutzen die Zahlen der International Energy Agency (IAE), die für Spanien den Stand 2022 wiedergibt. Tagesaktuelle Erzeugungsdaten nach Energiequelle finden sich auf der Seite Electricity Maps.]
Politische und rechtliche Rahmenbedingungen
Grundlage der aktuellen spanischen Energiepolitik ist der Plan Nacional Integrado de Energía y Clima von 2020, der den Zeitraum von 2021 bis 2030 beschreibt. Bezüglich der noch laufenden Kernreaktoren sieht der Plan vor, vier Anlagen von 2027 bis 2030 gestaffelt abzuschalten; die verbleibenden drei sollen bis Ende 2035 folgen.
Forschungsreaktoren
Die vier Forschungsreaktoren, die in Spanien betrieben wurden, sind bereits seit 2009 allesamt abgeschaltet und vollständig zurückgebaut.
[Stand: 20.09.2024]