
Endlagerung
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) ist damit betraut, den Standort mit der bestmöglichen Sicherheit zu finden und dort ein Endlager zu errichten und zu betreiben. Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hat vom Bundesumweltministerium die Aufgabe der rechtlichen Aufsicht übertragen bekommen.
Zusätzlich sollen etwa 303.000 Kubikmeter mittel- und schwachradioaktive Abfälle im Endlager Konrad untergebracht werden. Sie stammen aus Kernkraftwerken, aber auch aus Industrie, Medizin und Forschung.
Unsere Aufgaben
In unserem Endlagerforschungszentrum in Braunschweig betreiben wir u. a. anwendungsorientierte Grundlagenforschung zu unterschiedlichsten Fragen der Sicherheit von Endlagern. Das Spektrum reicht dabei von Untersuchungen zu Wirtsgesteinen in unserem geowissenschaftlichen Labor über Kooperationen in internationalen Untertagelabors bis hin zur Entwicklung von Nachweiskonzepten für Langzeitsicherheit von Endlagern und der dazu benötigen Simulationssoftware. Uns beschäftigen folgende Themen:
- Erforschung der in einem Endlager ablaufenden chemischen, hydraulischen, mechanischen und thermischen Prozesse und ihrer gegenseitigen Beeinflussungen
- Entwicklung von Simulationscodes und Datenbanken für die Endlagerung
- Entwicklung von Methoden zur Langzeitsicherheitsbewertung von Endlagern
- Erstellung und Bewertung von technischen Konzepten für Endlager
- Entwicklung von Methoden zum sicherheitstechnischen Vergleich von Endlagerkonzepten für Standorte in verschiedenen Wirtsgesteinen
- Gutachterliches Bewerten technisch-wissenschaftlicher Fragen für Aufsicht und Genehmigung

Projekt-Highlights Endlagerung

Egal, ob ein Endlager für hochradioaktive Abfälle in Deutschland im Kristallin, im Steinsalz oder im Tongestein umgesetzt werden wird, für das jeweilige Wirtsgestein muss ein geeignetes Endlagerkonzept entwickelt werden. Ein wesentlicher Bestandteil eines solchen Endlagerkonzeptes ist der Endlagerbehälter. Bei der Entwicklung von Endlagerbehältern müssen unter anderem Kriterien wie Handhabbarkeit, Einschlussvermögen und Abschirmung beachtet werden.

Endlagerforschende zeichnen mit Simulationsprogrammen ein Bild der Zukunft eines Endlagersystems. Wie präzise und realitätsnah die Prognose ist, hängt ganz wesentlich von den verwendeten Eingabedaten für die Berechnungen ab. Der von der GRS entwickelte Simulationscode Radi berechnet die Zerfallsketten der radioaktiven Stoffe aus den eingelagerten Abfällen. Er beantwortet die Frage, wie viel 'Radioaktivität' nach einem bestimmten Zeitraum noch vorhanden ist und stellt somit die Grundlage für weitere Simulationen dar.

Hochradioaktive Abfälle geben Energie in Form von Wärme ab. Bei der Planung eines sicheren Endlagers spielt deshalb auch das Thema Wärme eine entscheidende Rolle. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat nun festgelegt, welche Temperaturen die eingelagerten Behälter an ihrer Oberfläche maximal erreichen dürfen. Die Temperaturen sind auch auf der Basis von Forschungsergebnissen der GRS bestimmt worden. Die Forscherinnen und Forscher der GRS haben hierfür eine neue Methodik entwickelt, mit der sich Aussagen über die Temperaturverträglichkeit treffen lassen.