Vorläufige Sicherheitsanalyse Gorleben (VSG)
Die GRS hatte die wissenschaftliche und organisatorische Leitung des Projektes inne und bearbeitete selbst den Hauptteil der Arbeitspakete. Zusätzlich hat die GRS folgende Partner in das Projekt eingebunden:
- Dr. Bruno Baltes
- die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)
- die DBE TECHNOLOGY GmbH
- das Institut für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik der TU Clausthal
- das Institut für Endlagerforschung der TU Clausthal
- das Institut für Gebirgsmechanik GmbH (IfG)
- das Institut für Sicherheitstechnologie (ISTec)
- das Karlsruher Institut für Technologie/Institut für Nukleare Entsorgung (KIT/INE)
- die international nuclear safety engineering GmbH (Verbund mehrerer Institute der RWTH Aachen)
- das Institut für Atmosphäre und Umwelt (IAU) der Universität Frankfurt
Ursprüngliche und aktualisierte Zielsetzung
In seiner ursprünglichen Konzeption wurden mit dem Projekt VSG im Wesentlichen drei Ziele verfolgt:
- eine systematische Zusammenfassung des Kenntnistands zu Gorleben
- eine vorläufige Eignungsprognose
- das Identifizieren des Bedarfs an Forschung und Entwicklung (standortspezifisch und standortunabhängig)
Nach Beginn des Projekts kam es im politischen Raum zu einem breiten Konsens darüber, dass ein Standort für ein Endlager über ein mehrstufiges, kriterienbasiertes Verfahren gefunden werden soll. Die Überlegungen hierzu mündeten im Standortauswahlgesetz.
Da die Kriterien damals noch nicht feststanden, konnte in der VSG keine vorläufige Prognose erarbeitet werden. Vor diesem Hintergrund hat die GRS im Einvernehmen mit dem Bundesumweltministerium die Projektziele folgendermaßen angepasst:
- Die ursprünglich angestrebte vorläufige Eignungsprognose für den Standort Gorleben wurde nicht erarbeitet. Es wurde geprüft, ob die im Vorhaben VSG entwickelten Endlagerkonzepte im Verbund mit der geologischen Barriere am Standort Gorleben oder einem hinsichtlich der geologischen Situation vergleichbaren Salzstandort geeignet erscheinen, die Sicherheitsanforderungen des Bundesumweltministeriums zu erfüllen.
- Ergänzt wurde das Projekt um die Frage, welche methodischen Ansätze der VSG in einem zukünftigen Standortauswahlverfahren sinnvoll zum Vergleich von Endlagerstandorten eingesetzt werden können. Unabhängig von der konkreten Ausgestaltung des Standortauswahlverfahrens war absehbar, dass es im Verlauf eines solchen Verfahrens immer wieder erforderlich ist, den bis zu einem bestimmten Verfahrensschritt erreichten Wissensstand zu den einzelnen Standorten systematisch zusammenzufassen und zu bewerten.
Außerdem sollte untersucht werden, welche der in der VSG entwickelten technischen Konzepte zur Einlagerung der radioaktiven Abfälle und zum Verschluss des Endlagerbergwerks auf Endlagersysteme an Standorten mit anderen geologischen Gegebenheiten übertragbar sind.
Insgesamt wurden im Projekt 24 Berichte veröffentlicht, die in der Publikationsdatenbank der GRS zu finden sind. Die Ergebnisse der VSG wurden fortlaufend durch eine externe deutsche Expertengruppe (TU Clausthal) überprüft.
Projekt-Highlights Endlagerung
Für eine sichere Entsorgung radioaktiver Abfälle müssen diese isoliert von der Biosphäre aufbewahrt werden. International besteht Einigkeit darüber, dass ein Endlager in tiefen geologischen Gesteinsformationen hierfür die besten Voraussetzungen bietet. Die radioaktiven Abfälle sollen dabei in geeigneten Endlagerbehältern in speziell dafür angelegte Bergwerke tief unter der Erde verbracht werden. Der sichere Einschluss der Abfälle in einem solchen tiefengeologischen Endlager soll durch ein diversitäres und redundantes Barrieresystem gewährleistet werden. Das bedeutet, die Barrieren müssen in ihrer Funktionsweise unterschiedlich sowie unabhängig voneinander sein.