(GRS 176) Tertiäre Sedimente als Barriere für die U/Th-Migration im Fernfeld von Endlagern

Ulrich Noseck, Thomas Brasser, Walter Pohl

Weltweit geht man als Endlagerkonzept für hochradioaktive Abfälle von einer Endlagerung in tiefen geologischen Formationen aus. In vielen Fällen ist dieWirtsgesteinsformation von sandigen und tonigen Sedimenten überlagert bzw. ist Ton selbst als Wirtsgestein vorgesehen. Um zu überprüfen, ob ein Endlagerstandort geeignet ist, die Abfälle sicher über Zeiträume von bis zu Millionen Jahren von der Biosphäre abzuschließen, ist es notwendig, die Migrationseigenschaften der relevantenRadionuklide über entsprechend lange Zeiträume unter repräsentativen Bedingungen zu kennen. Die Modellansätze und Parameter, welche die Migration der Radionuklide beschreiben und Eingang in Rechenprogramme für Langzeitsicherheitsanalysen finden, werden hauptsächlich aus Laborexperimenten gewonnen und in einigen Fällen an Feldexperimenten überprüft. Diese Experimente sind allerdings naturgemäß auf kurze Zeiträume und kurze Transportwege begrenzt.Im Rahmen des hier bearbeiteten Vorhabens soll das Migrationsverhalten der dort natürlich vorkommenden Radionuklide 238U, 234U, 230Th und 226Ra untersucht werden. Diese Radionuklide spielen in Langzeitsicherheitsstudien bezüglich der potentiellen jährlichen Strahlenexpositon eine wichtige Rolle. An beiden Standorten besteht die Möglichkeit, den Radionuklid-transport in sandigen/tonigen Sedimenten unter ähnlichen Bedingungen, wie sie im Fernfeld eines Endlagers erwartet werden, zu untersuchen. Dabei können sich die Standorte insofern gut ergänzen, als sich die bereits beobachteten geochemischen Bedingungen deutlich voneinander unterscheiden.