(GRS 180) Wirksamkeit der Abdichtung von Versatzmaterialien

W. Sander, H.-J. Herbert

Die Beseitigung langzeitgefährlicher Abfälle (radioaktiver oder chemisch-toxischer Stoffe) stellt ein allgemeines, nur zum Teil gelöstes Problem dar. Als umweltverträglichste Technik wird heute meist die Endlagerung bzw. Deponierung in untertägigen Hohlräumen angesehen. In Deutschland wurde bisher die Verbringung der Abfälle in Hohlräume (Abbaukammern, Strecken, Bohrlöcher und Kavernen) im Salz favorisiert. Zur Zeit bestehende oder geplante Entsorgungsbergwerke im Salz sind z. B. die Untertagedeponien (UTD) für chemisch-toxische Abfälle in Herfa-Neurode, Zielitz, Sondershausen, die geplante UTD Niedersachsen-Riedel, das Endlager für radioaktive Abfälle Morsleben, das geplante Endlager Gorleben und das Versuchsbergwerk Asse. Für die nachhaltige Sicherung der Ökosphäre ist es erforderlich, die Abfälle über lange Zeiträume zu isolieren. Dies soll im Normalfall durch die bestehenden Verschlusskonzepte erreicht werden. Im Störfall, d. h. bei Zutritt von Grundwässern oder Salzlösungen, kommt der Wasserpfad als möglicher Ausbreitungsweg für Schadstoffe in Betracht. Wenn die eingelagerten Abfälle mit wässrigen Lösungen in Kontakt kommen, können Schadstoffe aus den Abfällen freigesetzt werden und zusammen mit der Lösung in die Ökosphäre migrieren.