Meldungen und Pressemitteilungen
Die GRS bemüht sich um eine verständliche und sorgfältige Kommunikation. Unsere Ansprüche an die Verständlichkeit und Qualität der Informationen orientieren sich an den Leitlinien einer guten Wissenschaftskommunikation.
Das Strahlenschutzgesetz hat 2017 den radiologischen Notfallschutz in Deutschland neu organisiert. In diesem Zuge wurde das radiologische Notfallzentrum des Bundes gegründet. Die GRS hat per Gesetz die Aufgabe übertragen bekommen, das radiologische Lagezentrum des Bundes gemeinsam mit dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), dem Bundesamt für die Sicherheit in der nuklearen Entsorgung (BASE) und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bei seiner Arbeit zu unterstützen. Im Interview erläutert der GRS-Experte, Dr. Albert Kreuser, wie die Notfallorganisation in der GRS funktioniert und wie sich er sich mit seinen Kolleginnen und Kollegen auf einen möglichen Einsatz vorbereitet.
Im „Zwischenbericht Teilgebiete“ wurden erstmals Regionen in Deutschland benannt, die für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle infrage kommen. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt haben Fachleute der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS), der BGE Technology GmbH und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe methodische Grundlagen und Empfehlungen für das Standortauswahlverfahren erarbeitet. Der Synthesebericht und zehn ergänzende Fachberichte sind ab sofort auf der Website der GRS verfügbar.
Das chemische Element Radon ist, abgesehen vom künstlich erzeugten Oganesson, das schwerste und gleichzeitig das einzig radioaktive Edelgas. Es entsteht als Folge des radioaktiven Zerfalls von Uran und Thorium, die in vielen Gesteinen und im Erdreich in Spuren vorhanden sind. In einigen Regionen Deutschlands, wie zum Beispiel dem Schwarzwald, dem Bayerischen Wald, dem Fichtelgebirge oder dem Erzgebirge, ist der Uran- und Thoriumgehalt im Boden vergleichsweise hoch. Daher tritt Radon dort vermehrt in der Bodenluft auf. Sein Anteil am natürlichen Strahlungsaufkommen auf der Erde ist mit Abstand am höchsten: In Deutschland beträgt die durchschnittliche natürliche Strahlenbelastung für eine Einzelperson ca. 2,1 Millisievert pro Jahr – gut die Hälfte davon geht von Radon aus.
Aus der früheren Wiederaufarbeitung von Brennelementen aus deutschen Kernkraftwerken (KKW) im britischen Sellafield und dem französischen La Hague lagern in den dortigen Anlagen derzeit noch hoch- und mittelradioaktive Abfälle, die nach dem Atomgesetz (§ 9a Absatz 2a AtG) wieder nach Deutschland zurückgeführt werden müssen. Diese Abfälle wurden vor Ort verglast und in sogenannte Kokillen gefüllt. Für den Transport dieser Glaskokillen nach Deutschland werden sogenannte CASTOR®-Behälter (Typ CASTOR® HAW28M) verwendet. Insgesamt sollen in den kommenden Jahren maximal 20 dieser Behälter mit hochradioaktivem Abfall aus Großbritannien sowie fünf weitere mit mittelradioaktiven Abfällen aus Frankreich in die Zwischenlager an den KKW-Standorten Biblis, Brokdorf, Isar und Philippsburg transportiert werden.
Forschungsreaktoren unterscheiden sich in Bauart und Nutzung erheblich von kommerziellen Reaktoren in Kernkraftwerken. Forscherinnen und Forscher der GRS untersuchen, wie sich diese Unterschiede auf die Sicherheit von Forschungsreaktoren auswirken.
Die GRS wird auch in den kommenden Jahren das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bei der „Projektbegleitung Stilllegung, Rückbau und Entsorgung kerntechnischer Versuchsanlagen“ unterstützen. In dieser Funktion prüft und bewertet die GRS Projektplanungen, -aktivitäten und -kosten der im Geschäftsbereich des BMBF liegenden Rückbau-/Entsorgungsprojekte. Ihr Portfolio umfasst dabei sowohl ein unabhängiges begleitendes Controlling als auch eine intensive wissenschaftlich-technische Begleitung.
In der interventionellen Radiologie lassen sich diagnostische oder therapeutische medizinische Eingriffe durchführen, deren Verlauf mittels Bildgebung verfolgt wird. Dabei bieten solche Eingriffe immer öfter eine Alternative zu klassischen Operationen, da sie meist ohne Vollnarkose auskommen und mit weniger Risiken, Schmerzen und Rekonvaleszenzzeiten verbunden sind. Weil zur Bildgebung oftmals ionisierende Röntgenstrahlung zum Einsatz kommt, steigt mit der Anzahl solcher Eingriffe allerdings auch die Strahlenbelastung des medizinischen Personals. In einem vom Bundesumweltministerium geförderten interdisziplinären Forschungsprojekt entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der GRS ein dreidimensionales Simulationsmodell, welches Rückschlüsse zur Optimierung des Strahlenschutzes ermöglicht.
Was sind die größten Herausforderungen für die nukleare Sicherheit, die die Corona-Pandemie mit sich gebracht hat? Dieser Frage haben sich Ende Juni Fachleute aus verschiedenen Technischen Sicherheits-Organisationen (TSO) in einem Online-Workshop des European Technical Safety Organisations Network (ETSON) gewidmet. Ausgerichtet wurde der Workshop, an dem rund 20 Expertinnen und Experten aus Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Litauen, Russland und Slowenien und Deutschland teilnahmen, durch die GRS.
Am 29.06. tagte der Umweltausschuss des Bundestages. Diskutiert wurden zwei Verordnungsentwürfe des Bundesumweltministeriums (BMU): die Endlagersicherheitsanforderungsverordnung (EndlSiAnfV) sowie die Endlagersicherheitsuntersuchungsverordnung (EndlSiUntV), die als Artikel 1 und 2 gemeinsam die „Verordnung über Sicherheitsanforderungen und vorläufige Sicherheitsuntersuchungen für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle“ bilden. Mit den Verordnungen legt das BMU Sicherheitsanforderungen für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle fest, wozu es nach § 26 Abs. 3 Standortauswahlgesetz (StandAG) ermächtigt ist.
Tongestein, Salzgestein oder Granit – in einem dieser drei Wirtsgesteine soll in Deutschland ein Endlager für hochradioaktive Abfälle errichtet werden. Eine Million Jahre sollen die Abfälle dort sicher eingeschlossen werden. Im geowissenschaftlichen Labor der GRS wird in einem aktuellen Projekt erforscht, wie die eingelagerten Abfälle die Eigenschaften von Gesteinsformationen aus Ton verändern.