Hot shutdown

Im Zustand „hot shutdown“ ist der Reaktor, wie auch beim „cold shutdown“, unterkritisch, es findet also keine Kernspaltung statt. Anders als beim „cold shutdown“ herrscht bei einem Druckwasserreakor im Betriebsmodus „hot shutdown“ Betriebsdruck im Primärkreis, die Temperatur liegt im Bereich der Betriebswerte. Die genauen Druck- und Temperaturwerte können je nach Reaktortyp unterschiedlich sein.

Weil die Nachzerfallswärme des Reaktorkerns allein über längere Zeiträume nicht ausreichend ist, um entsprechende Temperaturen und Drücke zu erreichen und zu halten, wird das Kühlwasser des Primärkreises im „hot shutdown“ durch die Reibungswärme der Hauptkühlmittelpumpen sowie durch Heizelemente im sogenannten Druckhalter zusätzlich aufgeheizt.

Normalerweise wird ein Reaktor, der sich im „cold shutdown“ befand, erst in den „hot shutdown“ überführt; ab bestimmten Druck- und Temperaturwerten kann er dann in den kritischen Zustand (eine sich selbst erhaltende Kettenreaktion wird hergestellt) überführt werden. 

Der Dampf, der von einem Reaktorblock auch in der Heißabschaltung (hot shutdown) erzeugt wird, wird für verschiedene betriebliche Zwecke eingesetzt. So wird er beispielsweise zur Aufbereitung kontaminierten Wassers, das beim Betrieb anfällt, in Lagertanks gesammelt und anschließend durch Verdampfung konzentriert wird, genutzt.